SETYØURSAILS beim Traffic Jam Open Air in Dieburg
SETYØURSAILS beim Traffic Jam Open Air in Dieburg

Die Kölner Melodic Hardcore Band auf dem Traffic Jam Open Air 2019


Hard- und Metalcore standen trotz Pause im letzten Jahr und einem neuen Veranstalterverein auch 2019 wieder wie gewohnt im Mittelpunkt des Traffic Jam Open Air. Das Festival präsentierte wie gehabt lokale Künstler (Forging the Storm, Frau Ruth, Mädness & Döll), international erfolgreiche Bands (Emil Bulls, DeezNuts, H20) sowie viele Newcomer. Besonders überzeugend fande ich Headliner Deez Nuts, die Metal-/Hardcore Band Coast Down aus Regensburg und die Ulmer Deathcore Band Ocean Of Plague. Zwar ganz anders, jedoch ebenfalls unglaublich gut, waren All But One. Die Metalcore-Band, in der unter anderem auch Mitglieder aus Alestorm und Heaven Shall Burn spielen, überrascht mit beinahe ausschließlichem Clear-Gesang über einem starken Instrumental. Irgendwie soft, aber trotzdem definitiv kein Radio-Sound. Wirklich erfrischend.

Ein weiterer Hingucker auf dem Traffic Jam dieses Jahr war die Kölner Melodic Hardcore Band SETYØURSAILS. Front-Sängerin Jules gibt dem Hardcore-Sound ihrer Bandkollegen mit viel Screaming die nötige Härte. Doch auch in den Clear-Parts hört man immer noch einen deutlichen Druck auf ihrer Stimme. Ich habe die Band nach ihrem Auftritt getroffen und ihnen ein paar Fragen gestellt.

Hattet ihr vom Traffic Jam schon Mal gehört oder wart ihr schon Mal hier?

Jules (Sängerin): Also ich komme ja aus der Gegend hier, aus Kelsterbach, und ich war tatsächlich als Jugendliche zwei, drei Mal hier. Das ist natürlich voll geil, weil du früher so gedacht hast: Wer hier mit seiner Band spielt, der hat’s geschafft.

 

Was bedeutet es für euch, Hardcore zu spielen?

Pascal (Drummer): Also wir spielen ja nicht straight Hardcore, sondern Melodic Hardcore. Aber auch, wenn wir das mit cleanen Parts mischen, ist es natürlich sehr powerful. Und wenn wir so schnell und hart spielen gefällt das dann auch dem Publikum und die Leute können gut dazu abgehen.

Jules: Und auch die Message dahinter.

Pascal: Ja, genau. Auch die ganze Szene so… Das sagt uns auf jeden Fall zu. Der Umgang hier auf dem Traffic Jam hinter der Bühne mit den anderen Bands ist auch sehr cool, weil viele ja irgendwie linkspolitisch sind.

 

Wie ist es zu eurem Namen gekommen? Hat das irgendeine tiefere Bedeutung?

Jules: Ne, wir haben einfach sau lang diskutiert über einen Namen und dann ist das irgendwie entstanden, aber es hat absolut keine tiefere Bedeutung. Da gibt es leider keine coole Story dazu. (lacht)

Was sind eure musikalischen Vorbilder? Wer hat euch für euren Sound am meisten geprägt?

Jules: Beartooth, Paramore, das war ganz lange eine meiner absoluten Lieblingsbands, Stray from the path… (zu Pascal:) Bei euch ist es ja eher so sum-41-mäßig…

Pascal: Ja, also blink, sum-41, so bisschen Pop Punk und ganz früher wie bei Jules auch so AC/DC.

Jules: Ah ja, die vergess‘ ich jedes Mal. Das war ja eigentlich meine absolute Lieblingsband, aber ich vergess‘ das jedes Mal zu sagen.

Pascal: Ja, also ich glaub das war bei mir auf jeden Fall so mit der Anfang in die Rock-Musik.

 

Wo kamen da die Impulse her?

Pascal: Also bei mir war das auf jeden Fall durch meinen Onkel.

Jules: Ich kann mich noch daran erinnern, dass das allererste Musikvideo was ich gesehen habe, ein Live-Mitschnitt von AC/DCs „Hells Bells“ in irgendeiner Arena war. Das hat mir mein Vater damals gezeigt, mit einer mega Stereo-Analge und so. Da hab‘ ich gesehen, wie Brian Johnson auf dieser Glocke da reingeschwungen kam und ich dachte mir: Alter, eines Tages machst du das genauso!

 

Credit Bilder: Xoxo Fotography