„Emo Pop“ auf der Debüt-EP der Mainzer Band
Erst Ende 2019 gründete sich die neue Band Oh, Heaven aus Mainz, doch ihre Mitglieder haben bereits Support-Shows für international bekannte Bands wie Breakdown Of Sanity oder Electric Callboy gespielt. Verwurzelt in der Metalcore- und Post Hardcore-Szene schlägt ihre Debüt-EP, die heute erscheint und in Darmstadt produziert wurde, nun deutlich poppigere Töne an.
Durchgehend melancholisch bewegen sie sich dabei die 17 Minuten lang irgendwo zwischen Pop Punk und Post Hardcore. Geschrien wird dabei nie; und auch die simplen Akkordstrukturen fallen auf, die den Songs einen eingängigen und unbeschwerten Charakter geben, der meistens ganz gut nach vorne geht und für den ein oder anderen Ohrwurm sorgt. Doch auch ruhigere Parts finden ihren Weg auf die EP und sorgen für einen runderen Charakter. Ab und zu erzeugt der Gesang den Eindruck, als wären ihm die Töne etwas zu hoch, doch die schöne Zweistimmigkeit im Gesang, die sich perfekt in das durchgehend atmosphärische Geflecht aus weiten Gitarrenklängen einfügt, macht diesen Eindruck schnell vergessen. „Darling“ als Closer ist dann der einzige bisher unveröffentlichte Track, der aber auch keine sonderlichen Überraschungen mehr mit sich bringt und sich problemlos an die vorangegangenen Songs anfügt.
Insgesamt sorgt diese „Emo Pop“-EP trotz des melancholischen Charakter doch für gute Laune – ganz als ob man selbst in den weniger schönen Seiten des Lebens noch einen Grund gefunden hätte, nicht den Mut zu verlieren. Und vielleicht lässt sich das, nachdem das Release-Konzert in der Darmstädter Krone coronabedingt leider abgesagt werden musste, ja gerade in diesen Zeiten ganz gut auf die derzeitige Situation beziehen. Auf jeden Fall haben mir die vier Jungs mit Snooze schon ordentlich Lust auf ihr fürs nächste Jahr geplante Album gemacht.