Bird’s View machen Rock wieder jung. Zwischen Alternative Rock, Grunge, Garage, Punk und Beatles präsentieren die Durchstarter aus Frankfurt ihr zweites Album.
Das neue Album „House of Commando“ der Frankfurter Band behält die Energie und den klassischen Rock-Charakter des Vorgängeralbums, lässt aber an einigen Stellen auch melancholische Seiten durchklingen. Mit einer starken Grunge-Gewichtung sowie einigen überraschenden Harmonien erinnert der Sound oft an die frühen Foo Fighters.
Die Band spielt gerne mit Dur-Moll-Umkehrungen und schafft es in ihren Songs, trotz oft progressiven Rhythmen und vorgezogenen oder verschobenen Schlägen, eine mitreißende Eingängigkeit zu erzeugen, die einfach nach vorne zieht („Come Back Home“). Der zugrundeliegende Alternative Rock wird dabei immer mal wieder von Ausreißern Richtung Garage („White Barriers“) oder Punk („More To Come“) beeinflusst. Wie mit „Make It Two“ auf dem Debütalbum gibt es außerdem mit „Colorblind“ auch dieses Mal wieder einen Song, der an den Klang der Beatles erinnert.
Die Stimme von Sänger Niko Huber bewegt sich dabei mal im Bereich der Kopfstimme, mal ist sie gerufen, mal geschrien. Die Gitarren sind meist stark verzerrt und nehmen viel Raum im Sound ein, der von Bands wie Queens Of The Stone Age oder Soundgarden beeinflusst ist. Produktion und Mixing sind dabei wieder von Oli Rüger (Tonstudio Bieber), Mastering von Howie Weinberg (Nirvana, Red Hot Chili Peppers, Smashing Pumpkins).
Mir persönlich gefällt vor allem der melancholische Einschlag auf Songs wie „Vienna“, „Pin Drop“ oder „Came Along“. Und auch der düstere Klang von „Promise Everything“ hat eine gewisse Schwere, die das Album noch einmal reifer wirken lässt. Gerne hätte die Band für meinen Geschmack hier noch einen Schritt weiter gehen können – beispielsweise mit einem Song Richtung Title Fight.
Doch natürlich machen Bird’s View auch immer noch gerne Party (welcher mit dem neuen Album definitiv nichts im Wege steht). Der musikalische Kern der Band bleibt Rock durch und durch und auch das ein oder andere Gitarrensolo lässt man sich nicht nehmen. Die Band ist bekannt für ihre außerordentlich energiegeladene Performance auf der Bühne. „House of Commando“ erscheint in genau einer Woche am 20. September und wird dabei live sicherlich noch besser als auf Platte funktionieren. Eine anschließende Release-Tour ist bereits angekündigt.