Bird’s View bewegen sich zwischen Grunge und Stoner. Noch sind sie ein Geheimtipp…
Während die meisten Babenhausener gestern Abend in der Stadthalle Fasching feierten, ging es einen Stock tiefer im JUZ etwas härter zu. Mit After The Silence startete in dem kleinen Kellerraum die erste Ausgabe der Live & Loud Reihe dieses Jahr. Die vier motivierten Jungs von Inhuman (Dreieich) legten dann mit genau der richtigen Art Alternative Rock nach; angenehm fürs Ohr, doch auch kein langweiliger Radio-Pop-Rock.
Highlight des Abends waren aber Bird’s View. Die Band aus Rodgau überzeugte mit einer starken, energiegeladenen Show, die sich zwischen Grunge und psychedelischem Stoner Rock bewegte. Besonders ist der stets progressive Charakter der Band; Takt- und Tempowechsel gehören zum Klangbild genauso wie triolischer Breaks. Zusammen mit dem harten Gitarrensound, der die riffbetonten Lieder prägt, ist die Musik von Bird’s View alles andere als einfach gehalten – das trifft auch auf die vielen neuen Songs zu, die die Band an diesem Abend spielte.
Trotz des jungen Alters wirkt jeder Griff professionell. Die Leichtigkeit der vielen Gitarrensoli, das Stimmen von Frontmann Nikos Gitarre, während er schon die Strophe singt, und vor allem das gute Zusammenspiel der vier Musiker. Man merkt, wie gut die Jungs aufeinander abgestimmt sind, spürt regelrecht die Synergie zwischen ihnen. Nur als zum zweiten Mal eine Gitarrensaite reißt, kommt Gitarrist Ralph von After the Silence nach vorne und hilft aus. Er ist der Vater von Bassist Max, kommt aus dem Booking und macht abseits der Bühne auch das Management für die Band.
Letzten Dezember gewann die Band bereits den „Deutschen Rock & Pop Preis“ in der Kategorie Rock. Dieses Jahr wird im Sommer dann das ein oder andere überregionale Festival gespielt, bevor im Oktober das erste Album aufgenommen werden soll.
Bird’s View ist einer der aktuell vielversprechendsten Newcomer aus der Region. Die Jungs sprudeln mit ihrem jungen Elan und der musikalischen Finesse nur so vor Potential. Am 29.2 erscheint ihre zweite EP „Cigarettes and Coffee“. Wer Zeit hat, sollte sich das Konzert am gleichen Abend in der Darmstädter Krone unbedingt geben. Noch ist die Band ein Geheimtipp.
Credit Bild: @rokkidam (Instagram)