Eine Reise durchs All zwischen Psychedelic und Indie
Bei The True Spacemen aus Frankfurt münden diesen Herbst 10 Jahre gemeinsames Musizieren und die Entdeckung von Sänger Camino im Jahr 2019 in die gemeinsame Debüt-EP No Rest For Spacemen. Die vier Weltraumfahrer malen darin mit ihrem gitarrendominierten Klang einen psychedelisch träumerischen Indie-Kosmos und ziehen den Hörer/die Hörerin mit sphärisch klingenden Gitarreneffekten immer weiter in ihre Fahrt durch das All.
Ein kleiner Aufhorcher in all dieser Schwebe ist da Track Nummer 4, „Running Slow“, der etwas funkiger und lebendiger daherkommt. Im ansonsten sehr entspannten Sound fällt neben kurz eingeworfene Gitarrensoli auch die sehr schöne Zusammenarbeit mit Leadgitarre und Rei Moura als zweiter Gesangsstimme in „Head Above the Ceiling“ auf. Die kleinen Überraschungen und Verzierungen in Harmonik sowie Komposition sind aber dennoch nötig, um den Eindruck von einem ansonsten doch recht gleichmäßig klingenden Sound wett zu machen, der zusätzlich zu den immer gleichen sphärischen Gitarren auch direkt zu Beginn durch eine gleiche Tonart in den ersten zwei Songs entsteht.
Doch nach einem Acapella-Ende in „Head Above the Ceiling“, dem kurzen Stilwechsel mit „Running Slow“ und spätestens dem Albumende im überraschenden 7/4-Takt hat sich für mich auch die Frage nach mehr Abwechslung geklärt. Und außerdem: Wenn man in einer warmen Sommernacht mit seinen Freundinnen und Freunden auf der Wiese liegt und versucht die Sterne im Himmel zu zählen, darf der Soundtrack dazu vermutlich auch gar nicht allzu aufregend sein. Von daher ist es wahrscheinlich genau richtig so, wie es ist.