Rising Anger im Kesselhaus Wiesbaden
Rising Anger im Kesselhaus Wiesbaden

Rising Anger positionieren sich mit ihrem neuen Album klar im Post-Hardcore. Für das Release-Konzert in Wiesbaden holen sie sich passende Unterstützung.


Mit ihrem frisch erschienenen zweiten Album „I am“ bestätigen Rising Anger aus Wiesbaden ihre Ausrichtung zum Post-Hardcore. Bei der ausverkauften Release-Show gestern Abend im Wiesbadener Kesselhaus (Schlachthof) holten sie dafür ein außergewöhnlich starkes Line Up zusammen.

Den Anfang machte Watch Me Rise aus Frankfurt mit ihrem melancholischen Emo/Post-Hardcore. Gespielt wurden neben vielen Songs der EP auch zwei noch unveröffentlichte Titel; eingebettet von den neuen Singles „Cancer“ am Anfang und „Addict“ als Closer. Wieder mit Lichterketten, dafür etwas weniger Zwischenreden als sonst, war es diesmal die letzte Show mit Bassist Chris. Er wird Vater und verlässt die Band — ist aber weiterhin im Hintergrund noch aktiv. Abschließende, bewegende Worte gab es dazu von Sänger Josh.

Neben schönem Post-Hardcore von Dying Breed (Dillenburg) spielten außerdem auch Bury My Regrets (Mannheim), welche wieder besonders viele neue Songs zeigten. Im ähnlichen (Post)Metalcore-/(Post)Hardcore-Stil klangen diese mit den bekannten Wechseln zwischen Clear-Gesang und Screaming vielversprechend und wirkten nochmal etwas runder. Schade war, dass es deswegen so mancher alter Song nicht auf die Setlist geschafft hatte — auch kein einziger Song der ersten EP. Doch machten die noch unveröffentlichten Songs Lust auf ein neues Album, welches wohl noch dieses Jahr zu erwarten ist. Wie bei den Bands zuvor wurde auch hier im Publikum bereits gut getanzt und mitgesungen.

Rising Anger überzeugten dann auf ganzer Linie. Ihr Post-Hardcore-Sound war überwältigend — hart, mitreißend und voller Leidenschaft. Fast das komplette neue Album wurde gespielt. Als Zugabe packte man sogar noch drei alte Songs vom ersten Album (2014) aus, die nochmal die Metalcore-Vergangenheit der Jungs aufleben ließ. Auch Featuregäste wie Ann Halen, Sängerin von Of Colours, und Kevin Hild, Sänger von Dying Breed, sorgten für Überraschungsmomente. Am Ende des Abends fanden sich Sänger Johannes und Bassist Markus dann in und auf einer begeisterten Crowd wieder. Eine gelungene Release-Show für ein geiles Album, das bei mir die nächsten Wochen noch viel laufen wird.