Oversense in der Goldenen Krone Darmstadt
Oversense in der Goldenen Krone Darmstadt

Zurück in der Normalität: Ein Metal-Abend wie vor Corona


Wie in Zeiten vor Corona ging es gestern bei einem Metal-Abend in der Darmstädter Goldenen Krone zu: Große Moshpits, chronisch unterbesetzte Bartresen und ein komplett volles Haus mit den unterschiedlichsten Floors und Leuten in den verzweigten Gängen des altehrwürdigen Gebäudes.

Zu Anfang erwiesen sich With Her Fall mal wieder als zuverlässiger Helfer, um spontan für eine kurzfristig ausgefallene Band einzuspringen. Sie heizten das Publikum gut auf und zeigten wieder starke gemeinsame Soli zwischen Gitarre und Keyboard. Durch letzteres bekam der Sound sogar einen leicht symphonischen Touch. Ebenfalls bemerkenswert war der große Stimmumfang von Sängerin Silvia.

With Her Fall in der Goldenen Krone Darmstadt
With Her Fall in der Goldenen Krone Darmstadt

Danach folgte die inzwischen regionale Szenebekanntheit Pentastone. Nach ein paar Konzerten mit strengeren Hygieneregeln, wurde heute zum ersten Mal so richtig getanzt zu den Songs des im Februar erschienenen Debüt-Albums. Sängerin Lou wusste wieder mit einer starken Performance zu beeindrucken und mit bewegenden Ansprachen die Show abzurunden. Generell überzeugte das stringente Konzept, was von den Lyrics, über das Outfit bis hin zum Bühnenbild eine klare Linie verfolgt. Nach Songs über Mental Health-Probleme wird auf die bandeigene Handynummer verwiesen, bei der sich Fans immer melden könnten. Diese wiederum zeigten sich im Publikum sehr textsicher; viele trugen bereits schon ihr Pentastone-Merch. Rundum einfach authentisch und schön, diese Energie zwischen Band und Fans zu sehen.

Zudem ist das Publikum im Saal heute besonders divers, was eine sehr schöne Entwicklung ist. Und auch die dritte Band an diesem Abend hat nicht nur Männer auf der Bühne stehen (auch wenn es traurig ist, dass das eine Besonderheit ist). Oversense aus Franken feiern zum Abschluss ein großes Fest mit einem ausgelassenen Publikum. Es entstehen Circle Pits und Wall Of Deaths zu den Gitarrensoli, Blast Beats und Singalongs der Band, die insgesamt an den Sound zwischen Alternative Metal und melodischem Modern Metal ihrer beiden Vorgruppen anschließt.

Ein wirklich toller Abend, der Hoffnung gibt, dass wir nun tatsächlich in der Zeit angelangt sind, wo Masken-Konzerte auf Bierzeltgarnituren der Vergangenheit angehören.

Credit Bilder: Florian Senger